Warum gibt es eigentlich einen chinesischen Turm im Englischen Garten?
Mitten im Englischen Gartens, der mit ca. 375 Hektar zu den schönsten innerstädtischen Parkanlagen der Welt zählt, erhebt sich der Chinesische Turm. Zu seinen Füßen ist ein wunderbarer Biergarten, der sich vor allem im Sommer größter Beliebtheit erfreut. Aber warum?

Lange Historie
Der Chinesische Turm ist ein kleines architektonisches Highlight und wurde erstmals im Jahr 1789 erbaut. Er repräsentiert die kulturelle Vielfalt und den historischen Austausch zwischen Europa und Asien und ist ein schönes Beispiel für den sogenannten europäischen Chinoiserie-Stil. Damals war der ganz angesagt und symbolisiert eine „romantisierte Vorstellung von chinesischer Architektur“. Friedrich Ludwig von Sckell war der Landschaftsarchitekt des Englischen Gartens und wollte ihn unter anderem mit dem Bau des Chinesischen Turms zu einer vielseitigen und international inspirierten Oase mitten in der Stadt machen.
Der 25 Meter hohe Turm mit seinen fünf Stockwerken aus Holz und seinem charakteristischen Pagoden-Stil spiegelt die damalige Faszination für fernöstliche Kultur wider. Leider wurde das Bauwerk im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt. Der originalgetreue Wiederaufbau erfolgte in den 1950er Jahren.
Der weitläufige Biergarten rund um den Turm gehört zu den beliebtesten Biergärten in München. Bis zu 7.000 Gäste können hier unter schattigen Kastanienbäumen traditionelle bayerische Spezialitäten und frisch gezapftes Bier genießen. Einmal im Jahr zu früher Morgenstunde tanzt München hier auf dem berühmten „Kocherlball“. Bis zu 12.000 Menschen treffen sich einmal jährlich um 5 Uhr morgens, feiern und tanzen hier ausgelassen. Und auch andere Feste und Veranstaltungen machen diesen schönen Ort zu einem lebendigen Mittelpunkt im kulturellen Leben der Stadt machen.

Fazit
Damals wie heute steht der Chinesische Turm für ein weltoffenes und geselliges München und verbindet bayerische Gemütlichkeit mit der Freude am internationalen Miteinander über alle Grenzen hinweg.